Mittwoch, 23. Mai 2012

extreme Tage.. :)

Huch, schon wieder lang her dass ich mich zum Computer gesetzt hab, die letzten Tage/Wochen waren sehr intensiv und ich hab mit vielen Extremen zu kaempfen gehabt..
Zuerst einmal hab ich noch einige gemuetliche Tage in Cochabamba verbracht, ich hab diese Stadt echt lieb gewonnen und auch die Spanischkurse, ein Wahnsinn was die mir in 3 Tagen alles beigebracht haben! Ich kann jetzt mehr oder weniger (falls ich die Forman noch gut lerne) halbwegs gut spanisch sprechen und ich weiss auch wie man die Vergangenheitsformen etc benutzt, das hat mich sehr gefreut weils die taeglichen Gespraeche, oder auch wenn man Einheimische kennenlernt, einfacher macht! Supercool :) Und die Schule war echt gut und ich hab (obwohl ich nur 3 Tage dort war) ein Abschiedsgeschenk von den Lehrern bekommen und einen echt herzlichen Abschied. Ich moecht da unbedingt wieder hin :) Das naechste Mal :)
Am Samstag hab ich mich dann auf nach La Paz gemacht und Bram, Karoline, Fredie und einen zweiten Finnen, Po, getroffen, weil sie mich gefragt haben ob ich mit ihnen auf eine Wanderung gehen mag! Klar hab ich ja gesagt, ohne viel ueber die "Wanderung" zu wissen...hmm..so ganz clever war das nicht wenn ich ehrlich sein soll. Die Wanderung war naemlich auf den Huyana Potosi, in der Naehe von La Paz. La Paz selbst liegt auf ca. 3600-4000m. Die Berge rundherum sind dementsprechend noch etwas hoeher und der Huyana Potosi ist mit 6088m ein recht stolzes Massiv. Soweit so gut. Ich hatte schon gebucht also bin ich einfach frohen Mutes (gut, mir war schon etwas bang zumute) mit den anderen mit und wir sind mit 2 Guides und einer Menge Bergausruestung, die wir von der Reiseagentur bekommen haben los. Ein Arzt hat mich noch kurz untersucht o ich fit genug bin und da ich die letzten Wochen auf weniger als 3000m verbracht hab, hat er mir noch Pillen gegen die Hoehenkrankheit gegeben. Geholfen haben sie meiner Meinung nicht, aber gut.
Also, den ersten Tag haben wir zur Eingewoehnung beim Base Camp auf 4700m verbracht, und ich war etwas atemlos wenn ich ehrlich bin, auch wenn ich nur herumgesessen bin...dann sind wir ein wenig herumgewandert und haben unser Equipment ausprobiert! Wir sind mit Steigeisen und Eispickel bewaffnet ein kleines Gletscherfeld auf und abgewandert und geklettert und haben wirklich coole Fotos geschossen, die ich leider wiedermal nicht zeigen kann weil meine Kamera spinnt. Ist echt schade, weils einfacher ist sich das Bild anzuschauen als von mir die Beschreibung zu bekommen wie ich mit einem Seil gesichert eine Eiswand hochgeklettert bin :) Aber ich kann versichern dass es cool ausgeschaut hat und man mir meine Angst nicht angesehen hat ;) Nachdem wir auch eine kurze Einfuehrung in die Moeglichkeiten des "was-wenn-ich-stolpere/falle" bekommen haben sind wir (zumindest ich) wenig beruhigt wieder ins Base Camp zurueck und habens uns bei einem schoenen Feuer und Abendessen gemuetlich gemacht. Da der Strom ausgefallen ist haben wir nicht mal warmes Wasser oder Licht gehabt, aber gut, das Feuer war genug.
Am naechsten Tag haben wir uns nach dem Mittagessen auf den Weg zum High Camp gemacht, das auf 5300m lag. Diesen Tag wars einw enig leichter mit dem atmen fuer mich, aber ich hab trotzdem geschnauft wie ein Walross. Die anderen hatten schon einige Tage in La Paz verbracht, also wars fuer sie einfacher, weil sie schon an die Hoehe gewoehnt waren. Ich nicht, aber ich hatte einen echt guten Guide, Jesus, der mich und Karoline in einem annehmbaren Tempo raufgelotst hat. Wir sind ueber Geroellfelder und Schneefelder gekraxelt udn ich war superfroh dass die zwei Guides mein und Karolines Gepaeck getragen haben. Ich glaub sonst haett ichs wirklich nicht daschnauft.. Im High Camp angekommen gings mir voll gut und ich war schon superhappy weil ich dachte die Hoehenkrankheit besiegt zu haben. Aber als wir dann in der kleinen Huette nach dem Abendessen um 5 ins Bett gehen wollten hat das Kopfweh angefangen und ich schwoer ich hatte in meinem Leben noch nicht so starkes Schaedelweh wie in dieser Nacht. Die anderen uebriges auch. Ein paar Kopfwehtabletten spaeter war ich allerdings die einzige die zumindest 2h schlafen konnte. Die anderen haben gar nichts geschlafen sondern haben sich bloss von einer Seite zur anderen gedreht. Aber die Nacht war ohnehin kurz, um 1 sind wir wieder aufgeweckt worden und haben uns fertig gemacht, gefruehstueckt, angefangen wieder Kokablaetter zu kauen und um 2 sind wir los um den Gipfel zu stuermen. Mit Stirnlampen! Und Mondschein natuerlich.. Karoline und ich sind wieder mit Jesus gegangen, aber nach etwa einer Stunde ists mir so dreckig gegangen dass ich halten musste. Gottseidank waren wir da grad in einem etwas "flacherem" Stueck, also nicht wos rechts udn links schnurstracks runter ging und auf einmal haben mich meine Sinne verlassen und ich bin ohnmaechtig geworden. Ziemlich bloeder Zeitpunkt, so mitten im Schneefeld, angehaendt an einem Seil mit dem ganzen Krempel an mir. Aber was soll man machen. Der Guide hat mich dann nicht mehr weitergehen lassen (von dem abgesehen dass ich nicht mehr weiter koennen haett, ich war fix und fertig) und hat mich mehr oder weniger wieder zu High Camp runtergeschleppt.Das war mein glorreicher Aufstieg und Fall. Aber zumindest bin ich bis 5500m gekommen, ist ja auch schon was.
Die anderen habens alle raufgeschafft, wenn auch mit Mueh und Not, Karoline hat sich dazwischen uebergeben und Po hat eine Kopfwehtablette nach der anderen geschluckt und ist teilweise mit geschlossenen Augen gegangen weil das Kopfweh so stark war. Also ists nicht nur mir dreckig gegangen und ich glaub ich haetts vielleicht geschafft wenn ich auch einige Tage vorher shon in La Paz gewesen waer und mich an die Hoehe geweohnen haett koennen. Aber gut, was solls, ich habs probiert :)
Als alle wieder runtergekommen sind vom Gipfel sind wir dann gemeinsam runter und alle waren komplett fertig als wir wieder in La Paz angekommen sind.
So, das naechste Abenteuer, ein kompletter Gegensatz war dann der Dschungel :)
Gleich am naechsten Tag hab ich wieder last minute die selbe Tour wie die anderen gebucht und Donnerstag frueh bin ich mit einem Miniflieger (18Personen+2Piloten) nach Rurrenabaque geflogen, das schon im Amazonasgebiet liegt! Absolut anderes Klima, von hoch und trocken und kalt zu tief, feucht und heiss.. ud wunderschoen gruen. Nur hate leider grad ein paar Tage vorher eine gscheite Ueberschwemmung gegeben, aufgrund des vielen Regens, und somit war die "Strasse" etwas schwierig zu passieren. Trotz Allradantrieb-Jeep!! Lastwaegen, Busse und Jeeps sind gleichermassen im Schlamm festgesteckt und ich weiss nicht wie, aber nach 6h (geplant waren 3!) sind wir dann endlich zu der Stelle gekommen wo wir ins Boot huepfen konnten! Wir sind durch die Pampas, also durch das Amazonasgebiet, zu unserer Lodge gefahren und haben uns erstmal gut ausgeruht bevor wir den wunderschoenen Sonnenuntergang bewundern konnten. Nach dem Abendessen haben wir uns wieder mit dem Boot aufgemacht um Alligatore und andere Tiere aufzustoebern. Echt cool!! Ich hab wirklich Alligatore in freier Natur gesehen! Geschlafen hab ih dann wie ein Baby..ich dachte erst die Moskitos wuerden mich bei lebendigem Leib auffressen, aber ich hatte gottseidank ein gutes Repellent und ein dichtes Moskitonetz ueber meinem Bett :) Herrlich!!
Am naechsten Tag sind wir nach einem wundervollen Fruehstueck auf Anaconda-Suche gegangen! Mir waer ganz recht gewesen wenn wir keine gefunden haetten, wir sind mit Gummistiefel durch die Pampas gewandert, aber siehe da, wir haben sogar eine gefunden!! War bissi gruslig, ich wollt sie lieber nicht anfassen, aber gut, wenn sie schonmal da ist :)
Am Nachmittag haben wir uns dann auf Piranha-Fischfang spezialisiert, haben aber leider nix gefangen, also konnten wir zum Abendessen leider nicht probieren wie Piranha schmeckt..
Voellig fertig vom nichtstun sind wir superzeitig ins Bett geschluepft und am naechsten Tag ganz frueh aufgestanden um den Sonnenaufgang zu bewundern! Ein absoluter Wahnsinn, ich hab selten sowas schoenes gesehen, das wars wirklich wert das Bett zu verlassen :) Wir sind dann auch noch zu einem Tummelplatz fuer rosa Delphine getuckert und wir konnten mit ihnen ein wenig herumplantschen. Aber das Wasser war mir ein wenig zu dreckig um reinzuspringen, also hab ich die Tummelei vom Boot aus verfolgt. Nach dem Mittagessen haben wir uns dann wieder auf den Rueckweg gemacht und sind mit dem Jeep zurueck nach Rurrenabaque geholpert! Den Abend haben wir dann ganz gemuetlich in Rurre verbracht und am naechsten Tag hab ich leider schon recht bald in der Frueh meinen Rueckflu nach  La Paz gehabt. Ich waer gern noch etwas laenger geblieben, die anderen sind noch geblieben und haben eine zweite Tour gebucht, aber ich wollte noch ein wenig Zeit in La Paz verbringen bevor ich mich nach Peru aufmach und somit gabs keine Dschungeltour fuer mich :(
Dafuer hab ich in La Paz einen ganz lieben Israeli kennengelernt, Dan, und hab mit ihm gemeinsam einen Tagesausflug nach Tiwanaku gemacht. Tiwanaku ist ein superinteressanter und wichtiger Ort fuer die Leute hier. Das Volk der Tiwanaku ist sozusagen der Vorgaenger der Inkas, und die Inkas haben fast alles Wissen (Medizin, Astronomie, Architektur, Ausbildung etc) von den Tiwanaku uebernommen. Wir hatten einen echt guten Guide der uns alles moegliche erklaert und uns mit Wissen vollgestopft hat! Superinteressant!!
Und ein weiteres Abenteuer konnt ich mir nicht entgehen lassen, die "Death Road" oder "Camino de la Muerte", die gefaehrlichste Strasse Boliviens und wer weiss von der ganzen Welt. Es gibt zahlreiche Agenturen hier die eine Mountainbike-Tour die Death Road runter anbieten und somit, keine Frage, ich musste das natuerlich machen!! :) Supercool, hat mir voll getaugt! Wir sind in der Frueh mit der ganzen Ausruestung (Helm, Hose, Jacke, Knie und Ellbogenschuetzer) zu La Cumbre (ca4700m) hochgefahren und von dort mit den Bikes bergab auf ca1200m gerumpelt :) Volle witzig etwas gefaehrlich weils wirklich irre steil ohne jegliches Gelaender auf der Seite runtergegangen ist! Aber mich hats gottseidank nicht geschmissen, mir tut heut bloss mein Hintern weh weil der das ganze Geholper nicht gewoehnt ist ;)
Eine ansolut schoene Strecke, es wars wirklich wert!! Ich war lustigerweise in einer Gruppe mit fast ausschliesslich Israelis. Israelis reisen oft in grossen Gruppen und sind bei anderen Reisenden nicht sonderlich beliebt, weil sie sich oft ganz schoen auffuehren und nur hebraeisch reden. Aber ich muss sagen, sie haben sich alle so zusammengerissen dass sie die ganze Zeit Englisch mit mir reden und ich war echt ueberrascht wie freundlich und herzlich Leute sein koennen, superliebe Leute, also ich kann das Klischee echt nicht unterstuetzen! :) Am Abend haben wir uns dann nochmal getroffen auf unsere erfolgreiche Absolvierung der Death Road anzustossen :) Ein echt guter Abend!!
Heut gibs mal wieder einen Tag Auszeit, ich werd a bissl shoppen gehn bevor ich Bolivien verlasse und morgen fahr ich dann zum Titicacasee und weiter nach Cuzco um den Inca Trail zu Machu Picchu zu gehen, ich freu mich schon sehr darauf!! Leider hab ich Bolivien so gern dass ich gar nicht weiterziehen mag, aber ich bin sicher dass auch die anderen Laender wunderschoen sind und ich die letzten 2 Monate meiner Reise gut verbringen werde! Peru werde ich ein wenig abkuerzen muessen, aber ich werd die wichtigsten Punkte, die mir von einem Arbeitskollegen von Papa empfohlen wurden auf jeden Fall besuchen!! Vielen Dank fuer die herzliche Mail mit all den guten Tipps!!! :)
Sodala, das wars wiedermal, ich hoffe es ist nicht zu trocken ohne die Fotos, ich hoffe sehr darauf dass es in Peru besser funktioniert!! Alles liebe nach Hause, viele Bussis aus La Paz :)

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