Sonntag, 29. April 2012

Die Minen von Potosi-schrecklich und faszinierend!

Ok, das ist eindeutig einen eigenen Blog-Entry wert!!!
Vorgestern in Potosi haben Bram und ich eine etwas ungewoehnliche Tour gebucht. Potosi ist ja bekannt fuer seine Silberminen, die schon von den Spaniern genutzt wurden um jegliche Silbermuenzen im spanischen Reich zu produzieren. Diese Minen existieren heute noch, nicht alle natuerlich, aber doch noch einige. Wir waren in einer davon. Uff...
Ich muss sagen, ich hab naiverweise gedacht dass die Leute heutzutage unter etwas anderen Konditionen arbeiten als noch unter der spanischen Herrschaft. Das mag wohl auch sein, aber viel hat sich da sicher nicht getan. Es war ein absolut schockierendes Erlebnis mitten in den Minen zu stehen und den Leuten beim arbeiten zuzusehen. Die Minen sind ja eben noch in Betrieb und man kann da wirklich die Arbeiter besuchen!! Etwas makaber find ich, die Arbeit ist ja wirklich sauschwer und dann stehen ein paar Touris herum und machen Fotos von den armen Arbeitern. Unglaublich dass sowas moeglich ist, aber offensichtlich ist es das.
So, aber nun von Anfang an. Wir wurden zuerst in ein Basislager gebracht wo wir uns umziehen konnten, wir bekamen Kleidung von den Mineros (Minenarbeiter), eine schicke Hose, Gummistiefel, eine Art Hemd und einen Helm mit Lampe dran. Soweit so gut, zu der Zeit dacht ich noch das waer eine zusaetzliche Belustigung fuer Touristen, und nicht eine Notwendigkeit. Ich wurde besserem belehrt.
Wir wurden in Gruppen von 5-8 Leuten eingeteilt mit je 2 Guides. Eine Vorsichtsmassnahme. Nachdem wir uns dann einen Gruppennamen ausdenken durften und unser Guide Chapo uns erklaert hat das bringe Glueck in den Minen haben wir uns zu einem Minero-Markt aufgemacht, wo man wirklich ALLES kaufen kann was die Mineros dort unten brauchen. Von Dynamit (ich hab wirklich Dynamit in meinen Haenden gehalten!! nebenbei bemerkt, in jedem anderen Teil der Welt ist das Zeug illegal, nur in Potosi wird es noch benutzt und somit kann man es "legal" erwerben) bishin zu 96%igem Alkohol (der wird tatsaechlich als Ritual PUR getrunken!! 2 Schlucke werden fuer Pacha Mama auf den Boden geleert-fuer die 2 Haende und die 2 Fuesse die man in den Minen zum Ueberleben braucht und dann muss jeder einen kleinen Schluck nehmen, sollte man das verweigern gilt man offiziell als schwach und schwul. Also nimmt jeder einen Schluck, man mag ja nicht hintenanstehen). Weiters kann man kiloweise Kokablaetter kaufen. Die Mineros essen generell unter Tags nicht, erst wenn sie am Abend nach 8 verfluchten Stunden aus den Minen wiederrauskommen essen sie! Dafuer kauen sie Kiloweise Kokablaetter um die Enge, Hitze, den Hunger, Durst und andere menschliche Beduerfnisse gut zu unterdruecken. Schon allein das klingt supergesund, aber das ist noch nix im Vergleich zu dem was wirklich in den Minen abgeht! Die Tradition ist dass man den Mineros kleine Geschenke mitbringt. Wasser, Alkohol, Kokablaetter..je nachdem was man will. Wir haben jede Menge Wasser und Kokablaetter gekauft (und teilweise selber probiert, schmecken nicht gut, aber es geht ja auch nicht wirklich um den Geschmack..)
Ein weitere Stop war die Anlage zur Reinigung und Gewinnung des Silbers aus dem Gestein. Ich habs superinteressant gefunden, hat mich sehr an die Zeit im Qualitativen-Labor auf der Uni erinnert :) Die ganzen Trenngaenge, wie was abgetrennt wird, dass am Ende das reine Silber ueberbleibt...echt cool! :) Die Silberpaste die dann am Ende rauskommt wird dann getrocknet und exportiert da Bolivien selbst keine Analysenanlagen hat um die wahre Reinheit des Silbers zu bestimmen. Kosteneinsparungen des werten Praesidenten Evo Morales. Generell hatten auch die Mineros nicht wirklich positiv ueber ihren Praesidenten gesprochen, da er jegliche Wahlversprechungen nicht eingehalten hat. Und das seit etwa 9 Jahren!
Dann wars auch schon soweit und wir sind zu einem Eingang in den Minen gefahren. Ein wenig Bammel hatte ich schon als ich das dunkle Loch gesehen hab in das alle verschwunden sind, aber gut, ich hab Chapo vertraut (er wollte mich davor sogar mit einem aufgemalten Silberring heiraten, also musste ich meinem "fast-Ehemann" ja vertrauen ;) )
Der erste Teil war ok, es war zwar dunkel und man konnte nur gebueckt herumlaufen, es war teilweise glitschig am Boden weil die "Wege" mit Wasser ueberschgwemmt waren, der Weg hatte zahlreiche Loecher, und man musste jeden zweiten Schritt den Kopf ein wenig mehr einziehen weil die Decke, also der Tunnel teilweise ganz schoen weit runter gekommen war, so in etwas als ob der Gang fast kollabiert waere und dann haben sie es halt iwie "repariert" in dem sie was raufgestopft haben...sehr vertrauenswuerdig also..
Unser "Weg" war auch eine Haupttransportroute der mit Steinen befuellten Waggons die ihren Weg nach draussen gesucht haben. Das hiess immer wieder an die Wand druecjen und hoffen dass einen der Waggon nicht streift oder mitnimmt. Klar dass die Arbeiter nicht halt machen fuer ein paar Touris, schliesslich arbeiten sie ja und wir stoeren sie mehr oder weniger. Ein paar Fotos durften wir trotzdem machen, die Mineros waren wirklich (trotz der unmenschlichen Arbeit und den Bedingungen in denen sie die meiste Zeit ihres Lebens verbringen) superlieb und aeusserst freundlich und hilfsbereit. Ich war wirklich baff!!
Die Tour war wirklich ok bis zu diesem Zeitpunkt. Dann gings bergab. Imwahrsten Sinne des Wortes! Der Eingang des Berges den wir benutst hatten war auf dem 2.Level. Der Berg hat insgesamt 17 (!!!) Level in denen Mineros arbeiten!!! Kann man sich das vorstellen???!
Wir sind dann vom 2. in den 3.Level hinabgestiegen, ich hatte echt Angst und einige sind auch an dieser Stelle zurueck zum Ausgang weil sies nicht mehr ausgehalten haben. Ich wollte weiter, also hb ich mich zusammengerissen und bin weiter hinabgestiegen. Gottseidank war ich die erste gleich hinter Chapo (Maedels zuerst, hab ich sehr angenehm gefunden! :) ) und er hat mir ueber die schwierigen Stellen geholfen. Manchmal war wirklich ein paar Zentimeter rechts oder links von wo wir runtergeschlittert sind ein Riesenloch, mehrere Meter tief, da kann man sich gewaltig wehtun, bzw gscheit draufgehen, bist du narrisch, echt nicht ohne!! Aber nachdem wir den Abstieg in den 3. Level geschafft hatten gings mehr oder weniger eben weiter. Vorbei an Sulfaten (Zinksulfat, Kupfersulfat...in den schoensten Farben), Arsen (!!) und Asbest (!!) gings geburckt oder robbend durch die Tunnel. Da hab ich dann auch verstanden warum man die Schutzkleidung braucht!! Auch der Helm war von absoluter Notwendigkeit, ich hab mehrere Steine am Schaedel gekriegt, passiert halt wenn man hintereinander die engen Gaenge runterschlittert. Auch das Atmen wurde immer schwieriger, es war ultrastaubig, und wer weiss was ich da alles eingeatmet hab, ich glaub in den naechsten 5 Jahren sollt ich nicht schwanger werden..(hab ich nicht vor, nebenbei bemerkt;) ). Asthmatiker haetten dort unten wahrscheinlich nicht ueberlebt. Chapo hat uns auch immer wieder Geschichten erzaehlt, wie die haeufigsten Todesursachen (Staublunge, Krebs, geflogt von Minenkollapsen und toedliche Gase, hauptsaechlich Kohlenmonoxid-man hat spezielle Lampen die Kohlenmonoxid anzeigen, und sollte es soweit kommen muss man sich am besten den 96%igen Alkohol in die Nase spritzen damit das Gas nicht durchgeht, oder Saeuren wie Zitronensaeure oder Urin so schnell wie moeglich in die Nase kriegen!! Unpackbar, oder??!!) oder die Bedingungen in denen die Arbeiter ihr taeglich Brot verdienen, sowie dass nicht einmal ein Spital fuer Mineros existiert!! So eine Frechheit!! Die durchschnittliche Lebenserwartung von einem Minero, der 10-15Jahre in den Minen gearbeitet hat betraegt etwa 50 Jahre!! Und das ist schon das Maximum!! Weiters hat er uns erzaehlt dass der juengste Minero erst 10(!!) Jahre alt ist!!  Ich habs echt ncht gepackt als ich dasgehoert hab...10 Jahre, was hat der arme Bub denn fuer eine Lebenserwartung?! 30 Jahre?!! Unglaublich! Aber wenn die Leute einfach keine andere Wahl haben muessen auch schon die Kinder mit 10 in die Minen...und das in der heutigen Zeit...sollts nicht mehr geben sollt man meinen..tja, gibts noch!)
Wir sind weiter in den Berg gekrabbelt, auf allen vieren teilweise, total verschwitzt, es wurde immer heisser je weiter wir reinkamen, und man musste total aufpassen dass man auch nicht raufschaut, weil immer wieder Tropfen von undefinierten Substanzen auf uns runtergetropft sind und man das Zeug besser nicht in die Augen oder sonstwohin kriegt.
Unser letzter Stop bevor wir und auf den Rueckweg gemacht haben war ei tatsaechlicher Arbeitsplatz der Mineros. Eine Schweinehitze, um die 40 Grad, etwa 5 Mineros, ein paar hacken die Steine runter, die anderen befuellen die Saecke die sie zu den Waggons bringen. Ich waer fast umgefallen da drin, so heiss, so wenig Luft, so eng, so staubig. Ein unmoeglicher Arbeitsplatz.Wir wurden unser ganzes Wasser und die Kokablaetter los, also die Geschenke die wir mitgebracht hatten..und dann gings wieder in etwas kuehlere Gefielde. Ich war soooo froh..
Dann gings wieder zurueck. Und erst su diesem Zeitpunkt wurde mir klar dass wir das ganze ja wieder rauf muessen! Uff.. Ein supersteiler Weg, rechts und links von einem wieder Arsen und andere ungsunde Gschichten, die man moeglichst nicht beruehren soll, und ich klar gleich reingefasst weil ich sonst rueckwaerts runtergepurzelt waer, aber wohl war mir nicht bei dem Gedanken dass ich soviel fieses Zeug angefasst hab an dem Tag.. Nach dem furchtbaren Aufstieg sind wir schon am Weg nach draussen gewesen als ploetzlich ein unsagbarer Gestank den Tunnel gefuellt hat. Offensichtlich hat etwa 5min davor eine Sprengung stattgefunden udn wir mussten direkt durch dieses Gebiet, super! Wenig atmen, schnell gebueckt weiterlaufen, nix anfassen, nicht ausrutschen...Horror!!
Als wir dann endlich wieder Tageslicht gesehen haben war ich soooooo froh wieder draussen zu sein und nicht mein Leben lang Tag fuer Tag 8h in diesen Loechern verbringen zu muessen. Sollte ich je wieder ueber meine Arbeitsbedingungen jammern, bitte haut mich einer. Sowas wie dort kann man sich nicht mal in seinen schlimmsten Traeumen vorstellen, nie im Leben moecht ich dort wieder rein!
Aber ich bin froh dass ich diesen einen Tag einen Einblick in das Leben der Mineros werfen durfte, das hat mir wieder einmal die Augen geoeffnet wie schoen wir es doch alle haben und wie wenige Probleme wir in unserem Leben haben. Weder so schwerwiegende gesundheitliche Probleme, noch so eine harte Arbeit, noch solche Bedingungen, sowenig Geld oder sonstnochwas. Unpackbar, echt!
Tja, aus meinen detailreichen Ausfuehrungen kann man wahrscheinlich entnehmen dass das einen ziemlichen Eindruck hinterlassen hat den ich erst verarbeiten muss. Deshalb bin ich jetzt in Sucre und werde ein paar Tage hier bleiben und vielleicht (wenn moeglich) einen Spanischkurs besuchen! Zwar nur fuer ein paar Tage, aber schaden kanns nicht und ich muss mich sowohl von dem Tag in den Minen als auch von meiner natuerlich nicht besser gewordenen Erkaeltung erholen. Und Sucre gefaellt mir :) Gestern waren wir schon gross fort, viele liebe Leut hier, ich fuehl mich sehr wohl!! :)
Alsdann, ich hoffe der Eintrag war nicht zu lang und trocken, fuer mich wars ein wirklich spannender und schockierender Tag und ich wollte meine Eindruecke bestmeoeglich schildern. Foto kommen auch spaeter, dieser Computer mag meine SD-Karte einfach nicht lesen :(
Herzliche Gruesse aus Sucre :)

Freitag, 27. April 2012

San Pedro-Uyuni-Potosi

Ich habs gschafft, ich bin doch noch nach Bolivien gekommen ;)
Zuerst einmal bin ich wieder nach San Pedro zurueck! Geplanterweise fuer nur ein Nacht, aber wie schon so oft ists wieder laenger geworden und ich bin noch etwas geblieben! Ich hab Bram (Belgier) wieder getroffen und ein superliebes schweizer Paerchen kennengelernt und da wir alle die Uyuni-Tour machen wollten haben wir uns zusammengetan und im gleichen Reisebuero gebucht! Ein weiteres Paar aus Neuseeland hat sich dann auch noch angeschlossen und so sind wir Montag morgen ganz frueh los und ueber die Grenze nach Bolivien gefahren. So genau die Grenzkontrolle in Punta Arenas bei der Einreise nach Chile war, so locker und unkompliziert war die Einreise nach Bolivien. Die Leut hats weder geschert ob man alles ausgefuellt oder unterschrieben hate, einfach ein Stempel und fertig ;) Nach einem Fruehstueck in der Kaelte (es war wirklich arschkalt!!) sind wir dann in 4x4 Jeeps, also Allradantriebautos umgeschichtet worden und weiter gings ueber holprige steinige staubige "Strassen" auf bolivianischem Boden :)

Die Fahrt war teilweise etwas abenteuerlich, aber "zum Glueck" hatte das Auto ein kleines Problem mit den Reifen, und so konnte unser Fahrer (ein 19-jaehriges Buerschchen) nicht ganz so Gas geben wie er vielleicht gewollt haette! :)

Mit an Bord war auch seine Mutter, nicht als Aufpasserin, sondern als Koechin :) Ich war etws erstaunt dass wir eine Koechin mit an Bord hatten, aber wie sich nachher herausgestellt hat war das auch wirklich noetig, in der bolivianischen Pampa wo wir geschlafen haben gabs nicht wirklich irgendetwas und schon gar kein Restaurant!
Am ersten Tag sind wir an unzaehligen Lagunen und wunderschoenen Berglandschaften vorbeigefahren. Die Lagunen haben alle eine andere Farbe, abhaengig von den Mineralien die in der Lagune vorhanden sind. Von Borax bis Arsen und Kupfer war alles dabei. Sehr gesund also ;) "Komischerweise" waren dort auch kein Tiere im Wasser..aber gottseidank kamen wir am naechsten Tag an weiteren Lagunen vorbei, die etwas gesuendere Mineralien enthielten und somit auch Tiere beherbergten!
Da uns schon im Vorhinein prophezeit wurde dass unsere Unterkunft der ersten Nacht kein warmes Wasser hat waren wir recht froh dass wir zumindest an heissen Quellen Halt gemacht haben! Voll witzig so im Freien in heissen Becken zu Baden, etwa genauso wie in Putre, nur etwas rustikaler...aber mit der wunderschoenen Landschaft rundherum, ein Traum!!




Weiter gings dann zu Geysieren, echt faszinierend wenn die Schlamloecher vor sich hin blubbern und heisser Dampf aus allen Loechern pfeift! Etwas stinkig wars zwar schon, aber das war in dem Moment egal.



Obwohl die Sonne in der Wueste schon irre stark ist wars trotzdem verflucht kalt die ganze Zeit und ich hab permanent gefroren (was auch meine jetzige Erkaeltung erklaert....). Der naechste Stop war auch schon unsere Unterkunkft an der Laguna Colorada. Ein absolut genialer Anblick!! Ich hab von dieser Lagune schon gehoert gehabt und hab mich schon darauf gefreut und ich muss sagen, in echt wars noch viel schoener als auf iwelchen Bildern die ich vorher gesehen hab, ich war echt sprachlos!! Ich denke ich brauche nichts dazusagen, ich lass einfach die Bilder sprechen...



Wir bekamen dort auch dann unser Mittagessen und dann durften wir ein wenig herumstreunen waehrend Martin, unser Fahrer, das Auto wieder reparierte. Die Unterkunft war schon recht basic aber voll ok, kann man echt nix sagen, es war halt auch wieder arschkalt, ohne die geringste Spur von Heizung. Die Nacht ueber hab ich mich in meinem ganzen Gewand plus Schlafsack, Haube, Handschuhe und Decken ins Bett gelegt un hab trotzdem gefroren. Ich schaetz es hatte einige knackige Minusgrade in unserem Zimmer..

Den naechsten Tag sind wir wieder frueh auf und nach einem klinen Fruehstueck sind wir wieder los. Die erste Station war der "Arbol de Piedra" (steinerne Baum), eine Felsenlandschaft mitten in der Wueste mit einem besonderen Felsen der halt nona ausschaut wie ein Baum..voll cool!!
Weiter gings zu vier verschiedenen Lagunen bevor wir an einer Laguna Negra (schwarze Lagune) halt gemacht hatten fuers Mittagessen. Das Essen war generell schon recht einfach, aber ich bekam immer eine vegetarische Variante (meistens war das Fleisch durch Ei ersetzt...Spiegelei, Ruehrei, gekochtes Ei...ich kann Eier fuer eine Weile nimmer sehen fuercht ich..). Aber es hat voll gepasst, unter diesen Umstaenden kann man kein anderes Essen erwarten!
Am Nachmittag kamen wir dann noch an einem "Zugfriedhof" vorbei, also uralte Zuege von 1825, die einfach noch als Touristenattraktion stehen gelassen wurden.


Danach brachte uns Martin zu unserer Unterkunft in Uyuni, die eigentlich heisses Wasser haben sollte, aber iwie wollte es nicht so ganz und so musste ich wieder kalt duschen...uuuaaahh... Ich glaub man hat schon rausgehoert dass die Reise wunderschoen aber saukalt war. Durch und durch!
Am naechsten Morge sind wir dann zu der absoluten Attraktion von Uyuni gefahren, dem Salar de Uyuni, einem riiiiiiesigem Salzsee! Wir sind schon um 5:30 von Martin abgeholt worden und sind gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang im Salar gewesen, einfach unglaublich!!!
Nach einem kleinen Fruehstuck im Salzhotel (wirklich nur aus Salz gebautes Hotel mitten im Salar) haben wir natuerlich die obligatorischen Fotos gemacht und sind noch in wenig in den weissen Weiten des Salar herumgekurvt bevor wir zuruek nach Uyuni zu unserem letzten Mittagessen mit Martin und seiner Mutter sind.





Am Nachmittag haben wir uns dann noch in ein Cafe zusammengesetzt und alle Fotos ausgetauscht und etwas reduziert! (von ca.1500 auf 600 ;) ) Benjamin und Jasmin, die zwei Schweizer und auch Reuben und Karen die zwei Neuseelaender hatten schon einen Bus nach La Paz gebucht un sind am Abend dann weitergefahren. Da sowohl Bram als auch ich nach Potosi und Sucre weiterwollten sind wir noch eine Nacht in Uyuni geblieben und am naechsten Morgen nach Potosi gefahren.
Ich bin leider etwas krank geworden (wunder oh wunder nach all dieser Kaelte und Hoehe...wir haben uns meistens zwischen 3000-4500m befunden) und somit hab ich die Busfahrt nicht wirklich genossen, obwohl die Landschaft wieder einmal atemberaubend war.
Gestern haben wir dann nicht mehr wirklich was gemacht und ich bin superfrueh ins Bett und hab an die 12h geschlafen. Heut bin ich etwas fitter, obwohl ich wohl noch ein wenig Ruhe und Schlaf brauchen werde um wieder auf der Hoeh zu sein.
Potosi ist eine Minenstadt und war ein wichtiges Zentrum fuer die Spanier, da von hier aus das Silber fuer die gesamten spanischen Muenzen gefoerdert wurde! Ich bin schon gespannt auf die Tour durch die Minen und hab schon viel davon gehoert. Ausserdem musste ich einen Wisch unterschreiben dass die Agentur fuer keine Verletzungen oder Todesfaelle haftet. Wuenscht mir also Glueck dass ich da heil wieder rauskomm :) Mehr dazu bald!
Bussis aus der hoechsten Stadt der Welt (Definition ungeklaert..) :)

Freitag, 20. April 2012

Nationalpark Lauca

 Oh mann, es wars wert hier hoch zu fahren :)
Die letzten Tage hab ich im Nationalpark Lauca verbracht. Gemeinsam mit Manuela (Schweizerin) und Bram (Belgier) sind wir in der Frueh losgetuckert und ich war ehrlich gesagt nicht ganz sicher ob der Bus es schaffen wird 3500 Hoehenmeter in 3h zu fahren, aber er hats geschafft :) Ab etwa 2500-3000m hat man schon gemerkt dass man ganz schoen hoch oben sind und das Atmen im Bus wurde schon etwas schwerer, aber gottseidank wurde mir weder schlecht noch hatte ich starkes Kopfweh, was einem jeder prophezeit hat. Wir hatten aber auch Mate de Coca zum Fruehstueck, also Coca-Tee und ob es jetzt ein Maerchen ist oder nicht, mir hats geholfen :)
In Putre angekommen haben wir uns ein huebsches Hotel gesucht und ein eigenes Haeuschen bekommen!

Ein Luxus :) Eigentlich hatten wir ueberlegt nach Parinacota zu fahren, aber dahin gibts einfach keinen oeffentlichen Transport und am naechsten Tag hab ich dann verstanden wieso ;)
Da ich noch immer ein wenig kurzatmig unterwegs war haben wir uns in das einzige Cafe im Ort gesetzt und nochmal einen Coca-Tee nachgeschoben :)

 Frisch gestaerkt haben wir uns dann nach Touren erkundigt und einem wirklich herzigen Kerl getroffen der uns eine Tour nach unserem Geschmak fuer relativ wenig Geld angeboten hat, also haben wir zugeschlagen und die Parinacota-Traeume wieder begraben. Eigentlich gehen auch von Putre aus einige Wanderwege, aber da sie nicht beschildert sind braucht man einen Guide der einen da herumlotst. Da wir aber trotzdem ein wenig herumstreunen wollten haben wir das Risiko auf uns genommen und sind einfach los :) Da man aber eh nicht schnell vorankommt weil man soviel schnaufen muss haben wir gar nicht die Moeglichkeit gehabt uns zu verirren ;) Ein suesses Hundi vom Hotel (Balu) hat uns die ganze Zeit begleitet und hat brav fuer diverse Fotos posiert.

Am naechsten Morgen haben wir uns frueh auf den Weg gemacht. Unser Guide war wirklich ein absolut guter Kerl, und hat uns (in verstaendlichem Spanisch) superviel erzaehlt und Ruecksicht auf uns "Flachlaendler" genommen, ist nicht zu schnell gefahren und jedesmal stehen geblieben wenn einer von uns was cooles gesehen hat. :) Zuerst haben wir nur die "kleinen" Berge zu Gesicht bekommen (etwa 5500m hoch!) und sind kleinen Hasen/Kaenguruh-aehnlichen Tierchen (Viscachas) nachgelaufen bis wir dann eine Unmenge an Llamas, Alpakas, Guanakos und Vicuñas gesichtet haben!

Anfangs waren wir superhapy als wir nur ein oder zwei Tiere gesehen haben und nach einer Zeit mussten es schon Herden sein damit sie mit aufs Foto durften ;) Glueck gehabt haben wir auch noch Flamingos sehen zu koennen, weil die anscheinend nicht oft zu sehen sind, besonders nicht in dieser Jahreszeit weils denen eigentlich zu kalt ist und sie nur weiter nach Norden wollen und halt auch hierdurch muessen!

Und ich versteh vollkommen warums denen zu kalt ist, auf 4500m ist die Sonne zwar wirklich stark, aber so richtig warm wird einem trotzdem nicht. Das Klima ist wirklich faszinierend und die Leute die dort wohnen auch! Ein weiterer Stop war ein See, Lago Chungara, der halt echt frisch war, da sind nichtmal viele Voegel drin, mit den "hohen" Bergen und Vulkanen (etwa 6500m hoch) im Hintergrund...einfach wunderschoen!

Die Vulkane dort sind nicht aktiv, es gibt nur noch einen, aber der ist weiter suedlich im Nationalpark. Trotzdem gibts immer wieder heisse Quellen, die den dortigen Bewohnern besonders im Winter sehr dienlich sind!
Einen kurzen Abstecher haben wir dann auch nach Parinacota gemacht. Absolut cool, total untouristisch und wirklich nicht gross! Es wohnen etwa 4 Familien dort, dann gibts eine Kirche, die die meiste Zeit zugesperrt ist weil die Verantwortliche nicht oft in Parinacota weilt, eine Schule, wo die Kinder aller Altersstufen einfach gemeinsam unterrichtet werden (zurzeit sinds 8 Kinder) und ein kleines Cafe, das auch nur wegen uns aufgemacht hat! Also echt nicht viel, aber absolut genug um uns einen Eindruck des dortigen Lebens zu vermitteln!

Und ein jeder der dorthin will muss entweder eine Tour buchen, oder gut Freund mit der Polizei in Putre sein, weil die auch manchmal solche Transportdienste erledigen. Da wir die dortige Polizei noch nicht so gut gekannt haben um sie um einen Transport zu bitten haben wir halt dann die Tour genommen und ich bin absolut froh darueber :)
Am Heimweg sind wir noch bei einem Thermalbad stehengeblieben, also so eine heisse Quelle, die mehrere Becken befuellt hat. Man konnte zwischen Wasser- und Schlammloechern waehlen, echt witzig und voll entspannend nachdem wir den ganzen Tag ueber mit Eindruecken fast erschlagen wurden. :) Einer der schoensten Tage meiner bisherigen Reise!!

Und eigentlich hatte ich geplant von Putre aus direkt nach Bolivien zu fahren, weils schon auf halber Strecke von Arica nach Bolivien liegt. Aber da wurde mir ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Grenze wurde voruebergehend geschlossen, aufgrund von Streiks auf der bolivianischen Seite. Arica (Chile) ist ein wichtiger Hafen fuer Bolivien, da kriegen die das ganze Zeugs von China usw her! Und da sie iwie die illegalen Transporte bzw Transporte von Uebersee begrenzen wollen und aus noch vielen anderen Gruenden, wie ich vermute, haben sie halt einfach mal dichtgemacht! Und da keiner weiss wie lange der Streik andauert musste ich wieder zurueck nach Arica und mir einen neuen Plan ausdenken. Der neue Plan lautet, zurueck nach San Pedro und von dort aus mit einer Touri-Tour nach Bolivien! Ist zwar schweineteuer, aber ich bin sicher auch sehr schoen, also was solls :) Die Alternative waere gewesen ueber Peru nach Bolivien einzureisen, aber das sind mehrere Tage die ich da im Bus versitz und verlier, also gut, San Pedro war schoen, fahrma halt zurueck :)


Sonntag, 15. April 2012

Strand und Sonne :)

Die letzten Tage hab ich in Iquique und Arica verbracht. Als ich in Iquique angekommen bin hab ich mich erst nicht wirklich wohlgefuehlt. Voll Elan und Motivation wollt ich mich in neue Abenteuer stuerzen, aber, siehe da, es gibt keine Abenteuer in Iquique! Ich war ein wenig enttaeuscht und unglaeubig dass man wirklich nichts machen kann, ausser am Strand herumliegen und surfen, bzw.sandboarden (wie snowboarden, nur halt im Sand). Nach weiterem herumfragen haben sie noch eine Geisterstadt in der Naehe herausgekramt, also bin ich dorthin :)
Humberstone ist eine alte, verlassene Minenstadt und seit einigen Jahren auch Weltkulturerbe. Frueher wurde hier Iod und Salpeter gefoerdert, doch heute wohnt wirklich keiner mehr in den verfallenen Haeusern mitten in der Wueste.Es war echt interessant, etwas gruselig, aber mit vielen Ausstellungsraeumen und Erklaerungen. Da es aber etwas heiss war bin ich nicht allzu lang dort geblieben, sondern bin bald wieder zurueck nach Iquique. Die Stadt an sich war nett, aber keineswegs berauschend. Zumindest das Hostel war echt nett und ich hab eine wirklich liebe Deutsche kennengelernt mit der ich die naechsten Tage herumgehangen bin und ausgiebig gefaulenzt hab :) Aber eins hab ich dann schon noch probiert: das sandboarden :) Superwitzig und echt nicht so schwer! Man muss sich halt nur eine gute Duene suchen und das Snowboard anschnallen und ab geht die Post! :) Es wird schon ganz schoen schnell wenn man das Board gut wachst, aber ich bezweifle dass man sich wirklich arg weh tun kann. Obwohl ich einen riesen blauen Fleck am Hintern davongetragen hab ;) Man hat halt danach wirklich ueberall Sand!
Am Abend dann sind wir noch zusammen mit einem Schweizer und ein paar Chilenen zu einem Reggae-Konzert in der Universitaets-Sporthalle gegangen (zum bersten voll..mit einer Marihuanawolke dass man schon vom atmen high wird..). War cool und wir sind bis etwa 7 in der Frueh unterwegs gewesen. Den naechsten Tag kann man sich daher dementsprechend vorstellen ;)
Als ich dann in Arica angekommen bin hab ich mich gleich von Beginn an wohlgefuehlt. Arica hat eine extrem angenehme Atmosphaere, die Leute sind ein Wahnsinn (Autos stoppen sogar wenn man ueber die Strasse geht!!!) und das Hostel in dem ich gelandet bin ist einfach super!!
Am naechsten Tag hab ich mich gleich einerSchweizerin un einer Deutschen angeschlossen und wir sind gemeinsam Kaffeetrinken und shoppen gegangen, bzw haben danach ein collectivo (wie Taxi, nur billiger) zu einem Museum ausserhalb der Stadt genommen. In dem Museum konnte man den Beginn der Indio-Kultur hier in diesem Tal verfolgen und es wurden einige der hier gefundenen Mumien ausgestellt. Diese Mumien wurden wir auch in Aegypten teilweise aufwaendigst praepariert und beerdigt! Den Toten wurde die Organe entnommen, die Haut entfernt, alles Gewebe und Muskeln entnommen und durch Holz und Pflanzenfasern ersetzt und dann die Haut wieder druebergelegt und angemalt. Warum das Gewebe entfernt wurde ist nicht klar, weil andere Mumien, ebenfalls extrem gut erhalten, nur mit Schlamm eingewickelt und somit konserviert wurden. Wie auch immer, hat mir jedenfalls echt getaugt ein wenig mehr ueber die Ureinwohner von hier zu erfahren. Weiter gings dann in eine Art Gaertnerei am Strassenrand, mit unglaublich vieen verschiedenen tropischen Pflanzenarten und Fruechten.Wir haben frischgepflueckte Mangos probiert und daraufhin gleich kiloweise mitgenommen!Superbillig und ein Geschmack...mmmmhhhh! :)
Einen Friedhof haben wir auf Anraten unserer Hostelmama auch besucht, viele kleine Haeuschen, alles bunt und lustig, voll schoen! Hier feiert man dass die Toten in den Himmel duerfen, und trauern haelt die Geister auf der Erde und laesst sie nicht in den Himmel, also versucht man einfach nicht zu trauern. Ich finde das einen sehr schoenen Gedanken. Und grad als wir dort waren gabs auch gleich 2 Begraebnisse.
Wir sind aber nicht lange geblieben weil wir noch zu einem "Santuario del colibri" wollten. Das ist im grossen und ganzen eine kleine Hippie-Farm, die von einer unglaublich netten Frau gemanaged wird. Maria-Teresa hat uns durch ihren Garten Eden gefuehrt, ein Gewirr von den verschiedensten Baeumen und Straeuchern, wo zwischendurch mal ein Kolibri, Gaense, ein Llama oder Froesche hervorgeguckt haben! Wir wurden dann noch mit Maracuja und Guave bedient und durften uns in ihrem Gaestebuch verewigen :)
Vollbepackt mit unseren Mangos haben wir dann auf ein collectivo zurueck gewartet, und da kein freies vorbeikam wurden wir nach einer Weile, als es schon finster wurde, von einem extrem netten Paerchen per Anhalter mitgenommen und haben den Abend im Hostel bei gutem Essen und Wein ausklingen lassen!
Heut ist wieder ein absolut fauler Tag, bald gehen wir an den Strand und dann zum Hafen, wo wir uns die Baeuche mit leckerem Fisch vollschlagen werden :)
Morgen oder uebermorgen werd ich dann mit der Schweizerin, Manuela, und einem Belgier nach Putre weiterfahren. Das ist ein Nationalpark an der Grenze zu Bolivien bzw Peru, liegt auf etwa 3500m und hat wunderschoene Wanderstrecken wenn man den Reisefuehrern Glauben schenken darf :) Mal schaun!
Besitos nach Hause

Montag, 9. April 2012

San Pedro de Atacama

Die letzten Tage hab ich jetzt hier in San Pedro de Atacama verbracht, ein absoluter Wahnsinn!!!
Nachdem ich Ben und Damon ein weiteres Mal in La Serena eingeholt hab sind wir gemeinsam in den naechsten Nachtbus gestiegen und weiter nach San Pedro gefahren. Zwei Nachtbusse hintereinander waren gar nicht so schlimm wie ich gedacht hab, gottseidank konnt ich dazwischen kurz duschen, sonst waers unangenehmer gewesen... Von La Serena hab ich nicht viel ausser der Stadt selbst gesehen, da ich ja nur einen halben Tag dort war, aber ich hab beschlossen einfach nicht alles sehen zu koennen.
Als wir dann endlich in San Pedro angekommen sind haben wir erstmal das Hostel gesucht...Strassenschilder werden hier als Luxus angesehen, ich denke die Einheimischen finden es viel lustiger all die Backpacker herumirren zu lassen ;) aber iwann haben wir dann doch ins Hostel gefunden. Leider bin ich den ersten Tag komplett flach gelegen, Durchfall und Fieber haben sich durchgesetzt. Aber gottseidank gibts Antibiotika :)
Den naechsten Tag haben wirs auch sehr ruhig angehen lassen, obwohl es unzaehlige Moeglichkeiten an Aktivitaeten gibt!! Die Hauptstrasse besteht mehr oder weniger aus Reiseagenturen, die Trips aller Art rund um San Pedro organisieren und aus Restaurants, Bars und Cafes. Und trotz all dieses touristischen Charakters hat mir San Pedro gefallen. Keine asphaltierten Strassen, nur staubige, holprige Wege, durch die kaum 2 Autos auf einmal durchpassen. Die Atacamawueste ist -zumindest werben sie hier damit, ich habs nicht nachgeprueft- die trockenste Wueste auf unserem Planeten, weils halt auch gscheit weit oben ist. Wir sind hier auf 2500Meter, da ist die Sonne und der Wind schon recht stark! (50er-Sonnencreme unbedingt noetig!)
Also, der erste Ausflug den wir gemacht haben war ins Valle de la Luna, also ins Tal des Mondes/Mondtal. Weiss nicht was sich komischer anhoert.. Der Name kommt wie man sich denken kann von der Landschaft. Felsige, sandige, salzige Taeler, ein Augenschmaus!!! Wir sind auch bei einigen speziellen Formationen vorbeigefahren, die Tres Marias zum Beispiel. Den Sonnenuntergang haben wir dann vom Valle de la Muerte, also dem Tal des Todes aus bewundert. Es war ein Wahnsinn!!! Ich bin jetzt noch dabei all die Eindruecke zu verarbeiten :)
Den naechsten Tag haben wir auch ruhig angehen lassen, bissi in der Sonne faulenzen...mmmmhhhh :D Am Nachmittag sind wir dann wieder ausgerueckt, diesmal zu einer salzigen Lagune, Laguna Cejar. Und das ist echt supercool!! Das Wasser hat einen extrem hohen Salzgehalt, und man treibt an der Oberflaeche dahin, so lustig, eine witzige Gschicht, hat mir voll taugt!! :D Mit den Bergen im Hintergrund und rundherum nur Wueste... Wenn das ganze Salz dann auf der Haut trocknet bleibt eine wirklich dicke Schicht Salz ueber, ich war echt erstaunt wieviel Salz ich gesammelt hab :) Aber wir sind dann weiter zu den "Augen", zwei recht tiefe (ca.100m) Wasserloecher direkt nebeneinander, und wir konnten dort von ca.4m Hoehe reinspringen! Ich war die erste von unserer Gruppe die sich getraut hat, und ich habs nicht bereut, bin gleich nochmal gesprungen ;)) Den Sonnenuntergang haben wir dann an einem Salzsee verbracht, und haben sogar Pisco Sour, ein "Nationalgetraenk" von Chile und Peru, dazu serviert bekommen...unglaublich schoen!! Ein absolut genialer Tag!! Am Abend sind wir dann noch im Hostel bei einem Lagerfeuer zusammengesessen und haben gemeinsam mit einem Australier, einer Mexikanerin, einem Chilenen und 3 Maedels aus Canada gegessen und auf den Tag angestossen :))
Am Ostersonntag sind wir schon ganz schoen frueh auf und sind zu fuenft in die Wildnis geradelt. Eigentlich hab ich gedacht mich erwartet ein halbwegs normaler Radweg...oder zumindest ein Weg..nix da!! Mitten ueber Stock und Stein und was noch viel lustiger war, durch einen Fluss! Wir mussten diesen Fluss mehrfach ueberqueren und die "Strasse" ging halt mittenquerdurch. Die Jeeps habe das natuerlich locker geschafft, es war ja nicht tief, aber mit dem Rad geht das halt nicht so gut ;) Am Anfang hab ich mir noch die Muehe gemacht die Schuhe auszuziehen und Barfuss durchzuwaten, aber als ich dann voll im nassen Sand eingesunken bin wars egal und ich bin einfach mit meinen Schuhen durchspaziert :) Ein etwas anderer Radausflug als ich gedacht hab, ich bin nicht wie erwartet die meiste Zeit am Rad gesessen, sondern hab das Rad durch die Flusspassagen getragen, oder durch Sandberge geschoben :) Aber gottseidank sind wir auch zu einer echt coolen Festung der andinen Bewohner vor der Eroberung durch die Spanier gekommen und sind dort ein wenig herumgekraxelt. Alles in allem hat sichs ausgezahlt, obwohl ich am Anfang etwas verzagt war als ich die ersten Flusspassagen hinter mir hatte..
Als wir dann vollkommen verdreckt zurueckgekommen sind haben wir auf meinen Wunsch hin die oesterreichischen Traditionen des Ostersonntags (so gut wie moeglich) nachgestellt. Lustigerweise hat keiner von den Leuten die ich getroffen hab je etwas von Eierpecken gehoert!! Ich konnts kaum glauben, aber ich war wirklich die einzige die so lustige Sachen am Ostersonntag macht! ;) Also hab ich 8 Eier gekauft, gekocht und jeder dufte sein Ei anmalen. Dann wurden alle Eier im Garten versteckt und wir durften alle suchen :) Und zur Kroenung dieses oesterreichischen nachmittags wurde fleissig gepeckt :D Ben hat die competition gewonnen ;)
Am Abend dann sind wir noch alle gut essen gegangen und haben wieder mit Pisco Sour angestossen dass es uns so gut geht und dann haben wir uns zu einem ganz besonderen Erlebnis aufgemacht. Die Teleskope in der Atacama-Wueste! Gottseidank konnten wir das uebergaupt machen, die letzten Tage wars naemlich gesperrt, weil man mit Vollmond nix sieht. Der Ostersonntag war der erste Tag an dem sie wieder aufgemacht haben :)
Wir haben mitten im Nirgendwo in der Atacamawueste eine Einfuehrung in die Astronomie bekommen, unser Guide, ein echt witziger Canadier, hat uns unzaehlige Sternbilder gezeigt, uns ueber die Entfernungen, Konstellationen und uns ueber generell Sterne, Planeten etc informiert. Soviel Info auf einmal war ueberwaeltigend und superinteressant!!! Und dann durften wir an die Teleskope...:D Es waren ca.10 Teleskope und ein jedes war schon auf eine "Sehenswuerdigkeit" eingestellt, man hat also nicht mehr suchen muessen sondern konnt einfach durchgucken und den Anblick geniessen!! Unter anderem hab ich Mars, Saturn (soooo cool mit den Ringen!!! man konnt das wirklich sehen!!!!), Sirius (hellste Stern), Sterncluster, eine Ansammlung von "bunten" Sterne, genannt Schmuckkaestchen, und einige mehr gesehen. Ein absoluter Wahnsinn!!! Der Abend wurde dann mit Tee und Kakao abgerundet und wir sind alle superhappy zurueckgefahren...
Heut morgen sind Ben und Damon weiter nach Bolivien gefahren. Ich hab kurz ueberlegt das auch zu machen, aber ich moechte erst noch weiter in den Norden von Chile, heut gehts nach Iquique. Schon traurig dass man dann wieder getrennte Wege geht. Das (und das Rucksackschleppen) sind die einzigen Sachen die mir am Reisen nicht gefallen.. Aber gut, vielleicht sieht man sich in einem anderen Teil der Welt wieder.. :)