Freitag, 20. April 2012

Nationalpark Lauca

 Oh mann, es wars wert hier hoch zu fahren :)
Die letzten Tage hab ich im Nationalpark Lauca verbracht. Gemeinsam mit Manuela (Schweizerin) und Bram (Belgier) sind wir in der Frueh losgetuckert und ich war ehrlich gesagt nicht ganz sicher ob der Bus es schaffen wird 3500 Hoehenmeter in 3h zu fahren, aber er hats geschafft :) Ab etwa 2500-3000m hat man schon gemerkt dass man ganz schoen hoch oben sind und das Atmen im Bus wurde schon etwas schwerer, aber gottseidank wurde mir weder schlecht noch hatte ich starkes Kopfweh, was einem jeder prophezeit hat. Wir hatten aber auch Mate de Coca zum Fruehstueck, also Coca-Tee und ob es jetzt ein Maerchen ist oder nicht, mir hats geholfen :)
In Putre angekommen haben wir uns ein huebsches Hotel gesucht und ein eigenes Haeuschen bekommen!

Ein Luxus :) Eigentlich hatten wir ueberlegt nach Parinacota zu fahren, aber dahin gibts einfach keinen oeffentlichen Transport und am naechsten Tag hab ich dann verstanden wieso ;)
Da ich noch immer ein wenig kurzatmig unterwegs war haben wir uns in das einzige Cafe im Ort gesetzt und nochmal einen Coca-Tee nachgeschoben :)

 Frisch gestaerkt haben wir uns dann nach Touren erkundigt und einem wirklich herzigen Kerl getroffen der uns eine Tour nach unserem Geschmak fuer relativ wenig Geld angeboten hat, also haben wir zugeschlagen und die Parinacota-Traeume wieder begraben. Eigentlich gehen auch von Putre aus einige Wanderwege, aber da sie nicht beschildert sind braucht man einen Guide der einen da herumlotst. Da wir aber trotzdem ein wenig herumstreunen wollten haben wir das Risiko auf uns genommen und sind einfach los :) Da man aber eh nicht schnell vorankommt weil man soviel schnaufen muss haben wir gar nicht die Moeglichkeit gehabt uns zu verirren ;) Ein suesses Hundi vom Hotel (Balu) hat uns die ganze Zeit begleitet und hat brav fuer diverse Fotos posiert.

Am naechsten Morgen haben wir uns frueh auf den Weg gemacht. Unser Guide war wirklich ein absolut guter Kerl, und hat uns (in verstaendlichem Spanisch) superviel erzaehlt und Ruecksicht auf uns "Flachlaendler" genommen, ist nicht zu schnell gefahren und jedesmal stehen geblieben wenn einer von uns was cooles gesehen hat. :) Zuerst haben wir nur die "kleinen" Berge zu Gesicht bekommen (etwa 5500m hoch!) und sind kleinen Hasen/Kaenguruh-aehnlichen Tierchen (Viscachas) nachgelaufen bis wir dann eine Unmenge an Llamas, Alpakas, Guanakos und Vicuñas gesichtet haben!

Anfangs waren wir superhapy als wir nur ein oder zwei Tiere gesehen haben und nach einer Zeit mussten es schon Herden sein damit sie mit aufs Foto durften ;) Glueck gehabt haben wir auch noch Flamingos sehen zu koennen, weil die anscheinend nicht oft zu sehen sind, besonders nicht in dieser Jahreszeit weils denen eigentlich zu kalt ist und sie nur weiter nach Norden wollen und halt auch hierdurch muessen!

Und ich versteh vollkommen warums denen zu kalt ist, auf 4500m ist die Sonne zwar wirklich stark, aber so richtig warm wird einem trotzdem nicht. Das Klima ist wirklich faszinierend und die Leute die dort wohnen auch! Ein weiterer Stop war ein See, Lago Chungara, der halt echt frisch war, da sind nichtmal viele Voegel drin, mit den "hohen" Bergen und Vulkanen (etwa 6500m hoch) im Hintergrund...einfach wunderschoen!

Die Vulkane dort sind nicht aktiv, es gibt nur noch einen, aber der ist weiter suedlich im Nationalpark. Trotzdem gibts immer wieder heisse Quellen, die den dortigen Bewohnern besonders im Winter sehr dienlich sind!
Einen kurzen Abstecher haben wir dann auch nach Parinacota gemacht. Absolut cool, total untouristisch und wirklich nicht gross! Es wohnen etwa 4 Familien dort, dann gibts eine Kirche, die die meiste Zeit zugesperrt ist weil die Verantwortliche nicht oft in Parinacota weilt, eine Schule, wo die Kinder aller Altersstufen einfach gemeinsam unterrichtet werden (zurzeit sinds 8 Kinder) und ein kleines Cafe, das auch nur wegen uns aufgemacht hat! Also echt nicht viel, aber absolut genug um uns einen Eindruck des dortigen Lebens zu vermitteln!

Und ein jeder der dorthin will muss entweder eine Tour buchen, oder gut Freund mit der Polizei in Putre sein, weil die auch manchmal solche Transportdienste erledigen. Da wir die dortige Polizei noch nicht so gut gekannt haben um sie um einen Transport zu bitten haben wir halt dann die Tour genommen und ich bin absolut froh darueber :)
Am Heimweg sind wir noch bei einem Thermalbad stehengeblieben, also so eine heisse Quelle, die mehrere Becken befuellt hat. Man konnte zwischen Wasser- und Schlammloechern waehlen, echt witzig und voll entspannend nachdem wir den ganzen Tag ueber mit Eindruecken fast erschlagen wurden. :) Einer der schoensten Tage meiner bisherigen Reise!!

Und eigentlich hatte ich geplant von Putre aus direkt nach Bolivien zu fahren, weils schon auf halber Strecke von Arica nach Bolivien liegt. Aber da wurde mir ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Grenze wurde voruebergehend geschlossen, aufgrund von Streiks auf der bolivianischen Seite. Arica (Chile) ist ein wichtiger Hafen fuer Bolivien, da kriegen die das ganze Zeugs von China usw her! Und da sie iwie die illegalen Transporte bzw Transporte von Uebersee begrenzen wollen und aus noch vielen anderen Gruenden, wie ich vermute, haben sie halt einfach mal dichtgemacht! Und da keiner weiss wie lange der Streik andauert musste ich wieder zurueck nach Arica und mir einen neuen Plan ausdenken. Der neue Plan lautet, zurueck nach San Pedro und von dort aus mit einer Touri-Tour nach Bolivien! Ist zwar schweineteuer, aber ich bin sicher auch sehr schoen, also was solls :) Die Alternative waere gewesen ueber Peru nach Bolivien einzureisen, aber das sind mehrere Tage die ich da im Bus versitz und verlier, also gut, San Pedro war schoen, fahrma halt zurueck :)


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